Buri News &Comments Mai/Juni 2010

Um „Alt sein in Osteuropa – Erfahrungen von Opfern des Nationalsozialismus“ ging es auf einer Konferenz der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft und der Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde in Berlin. Herr Roginskij von Memorial, Moskau berichtete einleitend über die unterschiedliche soziale Hilfe und moralische Anerkennung der verschiedenen „Opfergruppen“. Geld aus dem Fonds der deutschen Industrie erhielten nur zivile Zwangs(Ost)arbeiter. Die zur Arbeit gezwungenen Kriegsgefangenen gingen aus „rechtlichen Gründen!?“ leer aus. In Russland haftet ihnen immer noch der von Stalin verordnete Verdacht der Kooperation mit dem Feind an. Nur wer im KZ war, war davon ausgenommen. Die Folge, alle Zwangsarbeiter bezeichne(t)en sich als Uzniki Häftlinge, selbst die Bauern gearbeitet haben. Um Anerkennung ringt auch die Trud Army – Arbeitsarmee, auf Befehl Stalins in den Osten umgesiedelte Wolgadeutsche und andere Völker, die oft unter schlechteren Bedingungen als im Gulag schuftend in der Rüstung zum Sieg beitrugen.
All diese heute alten, oft gebrechlichen Menschen fordern eine bessere soziale Versorgung. Und das im Umfeld wirtschaftlichen, sozialen Niedergangs, der demografischen Entwicklung, die überall in Europa die Menschen älter werden lässt. Einzig in Russland sank die Lebenserwartung der Männer von 69 auf 64 Jahre Der Grund: Arbeitslosigkeit, Alkohol, Drogen.
Vielfach hält die Babuschka (Oma) in Notzeit die Familie am Leben. Da beide Eltern arbeiten müssen, versorgt sie die Kinder, erledigt zeitaufwändige Gänge bei den Behörden. Wenn Fabriken monatelang Lohn, Gehalt nicht zahlen, sorgt ihre kleine, aber garantierte staatliche Rente, neben dem Garten für das Überleben. Die Rentner sind auch der politisch aktivste Teil der Gesellschaft, sie diskutieren auf den Bänken vorm Haus, gehen wählen! Politiker müssen auf sie Rücksicht nehmen.
Schlimm steht es bei der Pflege! Auch weil es an Fachkräften mangelt. Die aus Polen wandern ins besser zahlende Deutschland, die aus der Ukraine nach Polen. Wenn arme Familien sich am Ende überhaupt nicht mehr zu helfen wissen, greifen sie zum „Kissen!“ – Sterbehilfe der Ärmsten - berichten übereinstimmend Teilnehmer aus Russland, der Ukraine. In Polen suchen die Leute wegen der strengen Rolle der Religion wohl andere Wege, meinte der Vertreter aus Warschau.
Am positivsten der Bericht aus Minsk, Belarus, wo es keine „Wende“ gab, Kolchosen, Betriebe noch funktionieren. Hier schlossen Opfergruppen sich zusammen, organisiert eine Geschichtswerkstatt Treffen der Alten, schickt sie als Zeitzeugen des Krieges in die Schulen. Seltsam, aber im Sprachkurs lernen viele ehemals Ostarbeiter deutsch.
Am wirrsten der Bericht eines Journalisten aus der Ukraine, dem offenbar der neu gewählte Präsident, seine Regierung nicht gefallen. Im Osten der Ukraine sei zum 65. Jahrestag ein Denkmal Stalins, im Westen gleich mehrere für den Nationalisten, Hilfswilligen der deutschen Faschisten, Stephan Bandera aufgestellt worden. In der Ukraine leidet die Wirtschaft unter den politischen Widersprüchen zwischen Ost- und West-Ukraine, ist bei der desolaten Politik, die Notlage der Alten wohl am größten.

Viel Lärm um, inzwischen, Ex- Präsident Köhler!
Weil er aussprach, was eh jeder nicht totale Depp weiß, bei der Nato nachzulesen ist: US-Army und ihre Hiwis, wie Bundeswehr, morden im Ausland nicht für hehre Ideale, sondern für wirtschaftliche Interessen. Tadel für Köhler auch, weil er versäumte, beim „Kollegen“, der US- Marionette Karsai, vorzusprechen. All das darf man als Bundespräsident zwar denken, aber nicht sagen. Realitätsverlust zeigte der „volkstümliche“ BuPrä mit seinem Staunen, als die Soldaten auf deine Frage nach ihrer Siegeszuversicht schwiegen. Was glaubt er, weshalb die Söldner nach Afghanistan gehen? Wegen Geld und fehlendem Arbeitsplatz. Ihre einzige „Zuversicht“, heil rauszukommen!
Köhler wollte ihnen mit dem Argument, der Krieg sei nützlich für Handel und Arbeitsplätze ein „lohnendes Kriegsziel“ zeigen. Das gleiche wie Propagandaminister Goebbels 1944, als es zurück ging an der Ostfront, die Verluste wuchsen: Wir kämpfen nicht um Ideale, sondern um Öl und blühende Weizenfelder! Um Zugang zu den Öl- und Gasvorräten Mittelasiens geht es den Staaten des Kapitals! Steht es so schlecht, dass die Regierung das Volk mit der Wahrheit animieren muss?

BLÖD, SPD und Grüne: Gauck for President!

Bahn frei für Führungskräfte aus der DDR! Warum zu Pastorentochter Bundeskanzlerin nicht noch ein veritabler DDR-Pfarrer als Bundespräsident? Ja, hieße der nicht Gauck und beständen seine „Verdienste“ nicht allein in der Denunziation seines Staates DDR.
Gauck hat nach eigenem Bekunden an der Auswahl des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) als Sündenbock für alles vermeintliche oder wirkliche Unrecht, das in der DDR geschah, wesentlich mitgewirkt. Dafür erhielt er von den neuen Herren aus dem Westen das hoch dotierte Amt für den Missbrauch der „Stasi-Akten“ zur Denunziation der DDR. Im Ergebnis verloren viele ihren Arbeitsplatz, gerieten in soziale Not, trieb die Hetze Menschen in den Tod.
Natürlich war Gauck dabei nur ein kleiner Handlanger der Mächtigen in Politik und Medien des Kapitals. Doch woran er beteiligt war, war Staatsterror, der eine Kollektivschuld unterstellte, die es im Strafrecht nicht gibt. Soweit strafrechtliche Schuld vorlag, haben Richter aus dem Westen sie verfolgt. Die Stasi-Gesetze und Verordnungen schufen dagegen eine rechtwidrige Grauzone, die keine Verjährung, nur lebenslänglich kennt.
Weshalb ziehen so viele Ostdeutsche, sogar LINKE, Gauck dem Wulf aus Niedersachen vor? Dafür gibt es sicher unterschiedliche Motive: Weil sie den Posten lieber einem Ossi als dem Wessi gönnen? Weil alle im Osten den Gauck, aber die wenigsten den Wulf kennen! Bei Älteren mag unterbewusst Gaucks Rolle bei der Auswahl des Sündenbocks eine Rolle spielen. Wer nichts mit der Stasi zu tun hatte, war fein raus, von aller „Mitschuld“ befreit. Und wenn es dann auch noch eine Akte gab, fast schon ein „Held des Widerstands!“
Genau darin besteht ja die Funktion des Sündenbocks, auf ihm alle Schuld abzuladen, damit alle anderen von Schuld zu befreien. Eine rituelle Reinigung, von der Menschheit schon seit Jahrtausenden geübt. ( Siehe Bibel.)
Politiker, Medien, Historiker des Kapitals sind seit 20 Jahren unablässig bemüht, mithilfe des Stasi-Syndroms Geschichte zu fälschen. Von der DDR soll nur die Vokabel Stasi-, Unrechts-Staat im Gedächtnis bleiben! Dazu muss die Gründung der DDR als Staat der deutschen Antifaschisten – unter dem Protektorat der sowjetischen Besatzung – vergessen gemacht werden. Zugleich der Makel der Gründung der BRD als Spaltung Deutschlands im Auftrag der USA, die Wiedereinsetzung des Staats- und Wirtschaftsapparates des NS-Staates in alte Machtpositionen. Vergessen werden soll auch, dass die DDR das Recht auf Arbeit garantierte, jeder einen Arbeitsplatz hatte, während es heute in der BRD täglich 3,5 Millionen mal verletzt wird. Und, und...
Um Missverständnissen vorzubeugen. Das ist kein Persilschein für das MfS. Ich halte grundsätzlich Geheimdienste für überflüssig wie einen Kropf. Und dieser Kropf war in der DDR am Ende riesig groß, fraß viele Ressourcen, band Köpfe, die in Wirtschaft und Wissenschaft gebraucht wurden, war insofern ein Sargnagel zum Untergang der DDR.
Geheimdienste haben niemals und nirgendwo den Untergang von Staaten und Systemen aufhalten können, wenn sie nicht mehr den Anforderungen ihrer Zeit entsprachen. Diese Erkenntnis blieb offenbar auch klugen Leuten im Geheimdienst nicht verborgen: In der Sowjetunion förderte KGB-Chef Andropow den Reformer Gorbatschow. In der DDR suchte MfS Oberst Schalck-Golodkowski mit kapitalistischen Methoden und stärkerer Kooperation mit den Mächtigen der BRD, die DDR zu retten. Genützt hat es nicht. Das System war in seinem Kern, der Sowjetunion, so verkrustet, dass der Führungsschicht für ein Umsteuern, wie in China, die Kräfte fehlten.

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